Was ist Dyskalkulie bzw. Rechenschwäche?
Unter Dyskalkulie (ICD-10) versteht man die Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar sind. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differential- sowie Integralrechnung benötigt werden (WHO-Definition).
Wie bei der Legasthenie handelt es sich um eine genbedingte, durch Vererbung weitergegebene Veranlagung. Durch gegensteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst.
Wie zeigt sich die Dyskalkulie?
• falsche Zahlenstrategien
• Zahlendreher (12 - 21)
• Verwechslung ähnlich klingender Zahlen
• Schwierigkeiten beim Erlernen des Einmaleins
• Probleme mit Tabellenrechnen
• Unverständnis von Textaufgaben
• keine Vorstellung von Größen und Mengen
• kaum Verbesserung durch ständiges Üben
• zählendes Rechnen
Was sind sinnvolle Hilfen bei Dyskalkulie?
Bei der Förderung eines rechenschwachen Menschen genügt es nicht, die grundlegenden Rechenfähigkeiten zu trainieren. Genau wie bei der Legasthenie, müssen unbedingt auch die Sinneswahrnehmungen, die man für das Rechnen benötigt, mit trainiert werden. Außerdem muss ebenso eine Verbesserung der Aufmerksamkeit - das Zusammenführen des Denkens und Handeln – angestrebt werden.